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Kurzbiographie „Eduard Sörensen“

von E. Feddersen

 

Eduard Sörensen (1897-1971) war schon zu Lebzeiten in Husum und darüber hinaus ein „Original“, ein Mensch, der sich durch besondere Eigenschaften von anderen abhob. Groß und stattlich gewachsen mit einer schönen Stentorstimme und einer rastlosen Motorik getrieben, verfügte er über besondere Schlagfertigkeit und Mutterwitz. Zeit seines Lebens zog Eduard Sörensen alle Menschen in seiner Nähe in einen unentwegten Tätigkeitsstrudel.

 

Der Erfolg war ihm aber keineswegs in die Wiege gelegt. Seine Eltern zogen von Baustelle zu Baustelle (sein Vater war Schachtmeister), entsprechend wurden die Kinder immer neu eingeschult. Aber Eduard Sörensens persönliche Neugier und sein Tatendrang verhalfen ihm dies zu kompensieren.

Sein Berufsleben begann er mit einer Lehre als Malergeselle in Flensburg. Er erkannte aber darin schnell eine Sackgasse und wechselte zu einem „Überlandhandel“: mit dem Fahrrad und der Bahn zwischen Flensburg und Husum startete er den Verkauf von Ostseefisch und Eiern.

Viele Jahre zog er durch Husum mit einem Halsjoch („Jück“), wobei er seine Ware mit Gesang anpries. Das war sein Markenzeichen. Am Ende des Gesanges kam immer der Refrain „Billi, billi“ (Plattdeutsch für „Billig, billig“). Ein auch heute noch weit verbreiteter Werbeslogan. Im Volksmund wurde er deshalb auch „Billi – Billi“ genannt.

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Ede Sörensen teilte das Schicksal von Millionen deutscher Männer. Im 1. Weltkrieg war er Spieß. Nach dem Ende der Schlacht von Verdun brachte er die Energien auf, den Rückweg nach Hause zu Fuß zu bewältigen. Im 2. Weltkrieg war er als Soldat an allen Fronten, unter anderem auch im Partisaneneinsatz in Russland. Eine Zeit über die Ede nie gesprochen hat.

Eine große Hilfe war ihm seine Frau Dorothea Andresen aus Bordelum, die während des 2. Weltkrieges den Fischladen in Husum führte sowie das Geld zusammenhielt und den Kindern Wärme und Liebe gab. Was diese beiden Menschen verband, war unendlicher Fleiß und Zuverlässigkeit gepaart mit guter Menschenkenntnis und Ideenreichtum. Diese Eigenschaften verhalfen beiden zu beruflichem Erfolg. Sie schafften es sich hoch zu arbeiten von einem kleinen „Überlandhandel“ mit Fisch und Eiern zu einem bedeutenden Fischgroßhandel in Nordfriesland.

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Seinen Ausgleich für die anspruchsvolle Geschäftsführung fand Ede in der Kunst. Er konnte gut zeichnen, kein Stück Papier war vor ihm sicher. Er gestaltete mit Freude und Mut seine persönliche Umgebung. So bemalte er seine Innenwände mit Silberbronze, Landschaftsbilder und große Drucke zierten die Wände.

Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, wobei nur die mittlere Tochter Christel ihn überlebte. Tochter Margarethe starb in frühen Jahren, Sohn Walter fiel 1944 in Russland. Auf den Schultern von Tochter Christel lagen von nun an alle Hoffnungen der Eltern. Ihr wurden viele Lasten aufgebürdet, die sie nur mit unbändigem Fleiß und gewachsenem Selbstbewusstsein bewältigen konnte.

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Als dankbare Erinnerung an ihre Eltern gründeten Christel Feddersen und

ihr Ehemann Hans Jochem am 13.08.1980 die Ede-Sörensen-Stiftung.

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Namensgeber Eduard Sörensen.

Tochter und Mitbegründerin Christel Feddersen.

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